Kein Platz für Nazis!

Nicht im Lend und nirgendwo sonst.

Es gibt schlechte Neuigkeiten: seit einigen Monaten geben sich im Lend Schläger-Hooligans als Nazis zu erkennen. Sie stammen aus dem wiedererwachten Umfeld der Neonazi-Website alpen-donau.info und versuchen derzeit aktiv Raum im Viertel einzunehmen. Es beginnt mit einschlägigen Tags in Klos von Lokalen. Im Februar werden die Dinge noch eindeutiger: mehrere Nazis kommen in eine Pizzeria im Lend, ziehen sich dort „alpen-donau boxing“ T-Shirts an und bedrängen das Personal rassistisch und nationalistisch. Eines nachts kommt es zu einem körperlichen Angriff auf einen Lokalbesucher, der ihnen zugerechnet werden kann. Schließlich beginnen die Nazis diesen Sommer damit ein allnächtliches Bedrohungsszenario zu erzeugen gegen Leute, die sich antifaschistisch positionieren. Es ist also nötiger denn je sich dazu zu bekennen: Im Lend, und auch sonstwo, haben Nazis keinen Platz! Weder wollen wir, dass sie in unserem Viertel wohnen, noch werden wir sie in den Lokalen bedienen und schon gar nicht lassen wir zu, dass sie sich die Straße nehmen. Manche werden finden, das gehe sie nichts an. Solange ich nicht angegriffen werde, mache ich nichts… ich will doch niemanden diskriminieren. Diese Position ist nicht nur ein Trugschluss, sondern gefährlich für dich und andere, die dir wichtig sind: Der Angriff vonseiten der Nazis ist schon längst passiert. Derzeit ist es vielleicht ihre Strategie einzelne Leute herauszupicken und zu bedrohen. Doch worum es ihnen geht ist Raum im Viertel einzunehmen. Wenn sich die Nazis aber auch nur den kleinsten Raum nehmen können, gibt ihnen das die Möglichkeit mehr und mehr Einzelpersonen und Gruppen zu terrorisieren und zu verfolgen. Niemand will, dass das Viertel, in dem wir leben, arbeiten und uns aufhalten, von Nazis beansprucht wird. Wenn wir nicht wollen, dass die Nazis schlussendlich alle, die sich nicht ihrer Meinung unterwerfen, angreifen, dann müssen wir aktiv gegen sie vorgehen.

Und zwar genau jetzt! Aber wie…? Hier ein paar Vorschläge:

Halten wir die Augen offen. Es ist wichtig, dass wir über das, was im Viertel passiert, und das, was wir darüber denken, auch miteinander reden. So können wir Wahrnehmungen abgleichen und unsere jeweiligen Positionen diskutieren und festigen.

Positionieren wir uns. Es gibt so viele Wege sich gegen Nazis auszusprechen. Lokale und Geschäfte können das schon im Eingangsbereich klarmachen. Verweigern wir kollektiv all jene zu bedienen, die sich als Nazis zu erkennen gegeben haben oder die offensichtlich zu ihrem Umfeld gehören. Sollten wir uns einmal nicht sicher sein, dann können wir das Gegenüber einfach auf das Nazi-Problem im Viertel aufmerksam machen. Deren Reaktion wird uns mehr Klarheit geben. Es steht außerdem allen frei Flugblätter, wie dieses, zu verfassen. Viele im Viertel mögen auch Kunst. Der Lend kann bestimmt noch ein paar bunte Akzente vertragen.

Und bleiben wir wehrhaft. Wichtig ist in diesem Bedrohungsszenario den Kopf nicht einzuziehen. Weder inhaltlich noch physisch zurückzuweichen ist dabei zentral. Und das geht nur gemeinsam. Zum Beispiel sollten wir (vor allem nachts) zusammen nach Hause gehen. Wir sollten das nicht als Einschränkung sehen, sondern als Möglichkeit mehr Zeit gemeinsam zu verbringen und uns besser kennen zu lernen.

Es haben sich in dieser Situation schon viele, viele Leute solidarisch gezeigt. Der Zusammenhalt ist unsere stärkste Waffe. Vertreiben wir also gemeinsam die Nazis und ihre Ideologie des Hasses aus dem Viertel!

Materialien

Flyer Druckvorlage (PDF, 2x A5)
Schriftzug “Kein Platz für Nazis” (JPG, rund)
Schriftzug “Kein Platz für Nazis” mit Logo (JPG, rund)